29. Tag ..weiter in Richtung Jacksonville, NC..

"Gute Freunde" und nette Kollegen...

Die Nacht im Hotel in Washington, NC war ok...es gibt bessere Unterkünfte. Aber wir brauchten nur ein sauberes Bett und ein Frühstück. Die Erwartung lagen  bei 36€/Nacht für ein 4er Zimmer (mit zwei Doppelbetten) und Frühstück nicht all zu hoch. Aber es ist manchmal, wie beim Limbo -Tanz. Man liegt mit seinen Erwartungen schon ziemlich niedrig. Aber dann kommt einer, der schafft es noch tiefer, als man sich vorstellen konnte.

Ich bin nicht pingelig. Aber durch die verschiedenen Hotelketten und ihre Marken haben wir, bei gleicher Preislage, schon erhebliche Unterschiede an Unterkünften erlebt.

Hier sind ein paar (für viele sicherlich bekannte) Maßnahmen, die es uns bis jetzt etwas leichter gemacht haben, und für ein Hotel/Motel zu entscheiden:

Nachdem wir zuvor online nach geeigneten Plätzen gesucht, und uns entschieden haben, wird im Telefonat kurz geklärt, ob es im Zimmer Platz für die beiden Reisebetten gibt. Da hat bis jetzt niemand Nein gesagt.

In einem Hotel / Motel angekommen, wird zuerst das Zimmer besichtigt, bevor die Kreditkarte über den Tresen geht. Zur Not wird schon mal ein anderes, saubereres Zimmer als Alternative erfragt. Wer nur Zimmerschlüssel nach Bezahlung herausgibt, wird seinen Grund dafür haben.  Ein Raucherzimmer wurde schon mal abgelehnt, da wir den kalten Rauchgeruch nicht mochten, der im Zimmer (fast wie ein Nebel über der Themse) lag. Ungebetene Haustiere und zerstörtes, zerschlissenes Inventar wurden an der Rezeption direkt angezeigt. Einem kurzer Blick ins Bad und auf das Bettlaken (sollte im Idealfall unbefleckt und haarlos sein) folgt ein Funktionstest der (im Idealfall geruchslosen, leisen) Lüftung/Klimaanlage und der Blick unters Bett (ohne offen liegende Insektenköder oder Schmodder, der noch aus dem Unabhängigkeitskrieg stammt). Ich hab mich anfangs noch mit vielem abgefunden. Aber warum, wenn mir engagierte Menschen zeigen, dass es auch gut geht?

Der heutige Hit war das inklusive "Frühstück". Unter Frühstück verstand man hier abgepackte, supersüße Kaffeteilchen und Kaffee mit Milchweißer. Ich bat den Mann an der Rezeption um eine Alternative, da die Kinder kein Kaffee trinken. Er verneinte. Ich fragte ihn nochmals, ob Kinder hier nur Kaffee und Kaffeeweißer als Frühstücksgetränk bekämen. Er dacht kurz nach und erinnerte sich, dass Kinder im Regelfall keinen Kaffee trinken. Es gab dann eine kalte Milch und eine kalte Flasche Wasser. Nach dem opulenten Mahl haben uns entschieden, ein typisches Diner Frühstück zu uns zu nehmen...und was macht man in einer unbekannten Stadt, wenn man nicht so recht weiß, wo es das günstigste und beste Essen vor Ort gibt? Ja klar, man fragt die, die es wissen müssen. Als wir auf der Suche an einer Polizeistation vorbei kamen, prang ich raus und wollte fragen... gesagt getan.. der nette State Trooper (ein Kollege des Officer Meyers von der Gurtkontrolle am Vortag) sagte, er müsse eh langsam mal raus, tankte seinen Dodge Charger - ein saugeiler Streifenwagen - und lotste uns zu "Pam´s" (von außen hätten wir wohl nicht gedacht, dass dies ein Diner ist).

Während wir uns auf dem Parkplatz noch über Merkel und Obama unterhielten, schnappte sich Tiger den Streifenwagen und machte eine Spritztour.

Nach einer kleinen Verfolgungsfahrt bockte Tiger den Wagen in einer Rechtskurve ab. Die kurzen Beine und Arme reichten nicht für die fehlerfreie Bedienung von Gas, Bremse, Lenkung, Funk und Blinker.

Der Officer war von Tiger trotzdem so beeindruckt, dass er ihm einen Job als Maskottchen anbot. Aber wie man es von dieser treuen Wildkatze gewohnt ist, lehnte er schweigend mit einer Armbewegung ab. Familie geht ihm vor Karriere.

Zurück am Diner: 

Es war lecker und günstig...super...:) (und typisch, irgendwie schmuddelig..aber was soll's..;))

Jonas und Johanna wurden zu Hilfstrooper ernannt. Beide tragen ihr "Shield" stolz auf der Brust.

Im Geschäft sprach uns eine afrikanisch aussehende Frau auf die Herkunft an. Nebenbei bemerkt wurde ich in meinem ganzen Leben noch nicht so oft von Fremden angesprochen, wie in der Reisezeit mit den Kindern. Sie hatte wohl deutsch - jüdische Wurzeln, was mich im ersten Augenblick etwas irritierte. Aber nachdem ich mich an meinen Bio-Unterricht in der Freiherr-von-Vincke Schule erinnerte, in dem es bei der Vererbungslehre um rezessiv und dominant zu vererbende Merkmale ging, nahm ich an,... ach egal, ich komm von Thema ab. Während die JoJos sich im Laden soweit akklimatisiert hatten, als dass sie herumliefen und alles ausprobieren wollten, war ich dabei, der jüdisch-deutsch-afrikanischen freundlich zu erklären, dass ich keine Zeit für sie habe, da die kleinen Terroristen, wie ich sie manchmal liebevoll nenne, kurz davor waren, die Bude auseinander zu nehmen.

Schnell bezahlt....Trinkgeld von 15-20% nicht vergessen (davon leben die Servicekräfte bei einem Stundenlohn von circa 3$) und dann raus zum Auto. Kinder schell im Sitz festgetackert und so ging es nun gestärkt nach Jacksonville, zum Hotel...aber vorher hielten wir natürlich nochmal am Strand...:)

Zwischendurch einen Trauben Snack..:)

Jonas wollte unbedingt mit seinen (Sand-) Fingern die Trauben essen. Mit sprichwörtlichem Zähneknirschen musste er einsehen, dass eine Fütterung leckerer ist.

Und dann gab's im Auto noch Papa John´s Breadsticks mit Käsedip...(unschlagbar gut)...zum Abendessen..yummy..:)

Anschließend schlief Tiger mit vollem Bauch auf dem Armaturenbrett ein...

In Jacksonville hatten wir ein Hotel mit guten Bewertungen gebucht. Das war eine völlig neue Erfahrung. Es gab einen sehr sauberen Pool, ein Fitnessraum und trotz Hauptstraße schliefen wir sehr ruhig...

Schönes Hotel...wirklich sauber und mit Pool...klasse...und alle schlafen...:)